Default-Werte für Methoden-Argumente sollten null sein
Oft genug sieht man Methodendefinitionen mit Standardwerten für Argumente, da viele Programmiersprachen das Überladen von Methoden, wie z.B. in Java, nicht unterstützen.
Ein einfaches Beispiel einer Methode mit zwei optionalen Argumenten:
function connect($host, $port = 1234, $timeout = 60) { ... }
Möchte man nun diese Methode verwenden, und den letzten der beiden Parameter
überschreiben, ist man gezwungen, auch den zweiten an zu geben,
connect('server', 1234, 10);
Eigentlich meint man aber
connect('server', {default}, 10);
Und genau hier liegt das Problem: das Übernehmen des Standardwertes aus der Definition führt dazu, dass bei einer Änderung des Standardwertes sich diese Änderung nicht auf den Teil des Codes auswirkt, in dem die Methode aufgerufen wird — obwohl das eigentlich das Verhalten ist, dass der Verwender erwartet hätte.
Deswegen sollten Standardwerte immer mit null
definiert werden:
function connect($host, $port = null, $timeout = null) {
if ($port === null) $port = 1234;
if ($timeout === null) $timeout = 10;
...
}
So muss der Aufrufer Standardwerten nur Beachtung schenken, wenn er sie explizit
überschreiben will. Ansonsten kann er einfach null
übergeben:
connect('server', null, 10);
Übrigens hat Python, in dem das Überladen von Methoden nicht unterstützt wird, eine clevere Lösung dafür: beim Aufrufen einer Methode kann man die Argumente explizit mit ihrem Namen ansprechen.