Softwerkskammer RheinMain

Die Softwerkskammer ist eine UserGroup, die sich mit dem Thema Software Craft befasst — zu deutsch also dem Handwerk der Software-Entwicklung. Es geht dabei um den Austausch zwischen Software-Professionals, die ihren Arbeitsalltag damit verbringen, komplexe Software-Systeme zu entwerfen, zu entwickeln und zu warten. Dabei steht vor allem der Erfahrungsaustausch über Prozesse und Methoden im Vordergrund, die unabhängig von speziellen Programmiersprachen zum Einsatz kommen.

Die Softwerkskammer RheinMain trifft sich seit Januar 2012 einmal im Monat, das Februar-Treffen in den Räumen von Namics war für mich das erste — und von meinen Eindrücken möchte ich an dieser Stelle berichten.

2. Treffen der Softwerkskammer RheinMain bei Namics. Foto von Jürg Stuker.

Die anwesenden 20 Mann bilden einen tollen Querschnitt aus der Software-Branche, von technischen Projektleitern, über Rails-Web-Entwickler und ein nennenswerte Anzahl von Java- und .NET-Entwicklern bis hin zu den obligatorischen iOS-Freelancern. Nach der Vorstellungsrunde standen die lightning talks auf dem Programm. Hier ging es unter anderem um 10-Finger-Schreiben, Diagramm-Editoren und Tipps zu VidCasts, die von allen Anwesenden schnell zu einer großen Liste erweitert wurden. Der zweite Programmpunkt war die Besprechung einer Codezeile, die einige mitgebracht hatten und die jeden in einer Art persönlich repräsentieren sollte. Hierbei ergaben sich dann auch sehr interessante Diskussionen um Sprach-Konzepte, zu denen jeder Anwesende so seine eigenen Erfahrungen und Abneigungen mitbringt. Ich selbst habe eine Zeile vorgestellt, die ich in meinem Studiums-Blog beschrieben habe — mir ging es darum, zu zeigen, wie aus einfachsten (Linux-)Kommandos mithilfe von Verkettung sehr schnell und flexible komplizierte Aufgaben lösen kann. Den Abschluss bildeten dann die Auswahl des Buches für den Buchclub, hierbei wird innerhalb der nächsten Monate Working Effectively Legacy Code von Michael Feathers gelesen und besprochen. Ein knappes Protokoll des Meetings findet sich im Wiki der Softwerkskammer RheinMain.

Zu guter Letzt wurde sich des, ebenfalls von freundlicherweise von Namics zur Verfügung gestellten, Kasten Biers angenommen.

Mir hat das Treffen sehr gut gefallen, da hier in kurzer Zeit viele Themen kompetent angeschnitten werden, aber nicht zu sehr in die Tiefe gegangen wird, schließlich kann nicht jeder mit allem etwas anfangen. So hat man aber eine tolle Liste mit Themen, in die man sich nach eigenem Geschmack etwas aussuchen kann und hat aber auch direkt den passenden Ansprechpartner für weitere Details in der Gruppe. Den Besuch bei einem Treffen einer der vielen Softwerkskammern in Deutschland kann ich wirklich jedem, der mit Softwareprojekten zu tun hat, ans Herz legen.